Freitag Morgen in Nairobi..... …..und schon wieder verlassen wir unsere Unterkunft. Die letzte Nacht verbrachten wir in einem Bethel Homestay, ähnlich einem Air bnb, in einem Privathaus mit mehreren Gästezimmern. Nahe dem Flughafen, in sehr kleinen aber gemütlichen Zimmern wurden wir um 5 Uhr von den Gesängen und Gebeten der Muslime geweckt. Zum Frühstück gibt’s Eierspeis und Kaffee. Etwas wenig aber das holen wir später am Weg nach. Wir shooten noch ein paar Bilder für „Marilen“ www.marilen.lifeam Dach unseres Hauses mit Blick auf den National Park und starten um 9:30 Uhr los. Heute haben wir wieder etwas besonders vor. Wir besuchen eine Schule in Nairobi. Wir sind alle ganz aufgeregt, kennt man das ja nur von Stars oder Models die eine Schule gründen oder Medikamente und Lebensmittel dort hin bringen. Wir werden von den drei Lehrerinnen erst mal ins Büro gebeten. Eine ungefähr 5 mal 5 m grosse Steinhütte mit einem Schreibtisch und 4 Stühlen. Anfangs eine seltsame Situation. Es fühlt sich an wie eine Prüfung, ein Test ob wir denn gut genug wären die Kinder sehen zu dürfen. Doch eigentlich wollen uns die drei nur erzählen was sie machen, wofür sie zuständig sind, wie sie heissen und wie sehr sie sich freuen, dass wir ihre kleine Schule besuchen. Wir stellen uns kurz vor und werden danach durch die Einrichtung geführt. Ein länglicher ebenerdiger Bau aus Betonblöcken, bunt bemalt mit Tom und Jerry, Micky Mouse und Donald Duck, Palmen, Sonne und kleinen Autos. Als erstes dürfen wir zu den ganz Kleinen. Sie sind 4-5 Jahre alt und lernen gerade das englische Alphabet. Sie sehen uns alle mit grossen, erstaunten Augen an. Kaum eines lächelt, alle sind begeistert, überrascht, skeptisch...... Doch wir zerfliessen :) Diese kleinen schwarzen Kinder, fast alle kahlrasiert oder mini Zöpfchen an der Kopfhaut entlang geflochten sind einfach nur zuckersüß. Sie tragen ihre dunkelblaue Uniform. Weil heute Freitag und somit Spieletag ist dürfen sie teilweise Jogginganzüge tragen. Die Lehrerin bittet sie uns zu begrüssen und etwas vorzusingen und dabei tauen auch sie auf. Ivy filmt mit dem Handy, was sie ganz spannend finden. Die beiden anderen Mädls verteilen Süßigkeiten und ich versuche die lieben Gesichter und grossen Kulleraugen auf meiner Kamera festzuhalten. Manche haben kleine Narben im Gesicht, manche eine Rotznase, manche sehen ganz schüchtern zur Seite und wissen nicht was sie tun sollen, manche sind konzentriert bei der Sachen und singen lauthals mit und manche wissen genau, was zu tun ist. Für mich tolle Bilder, emotionale, süße, einmalige Bilder. Und zeige ich ihnen die Kamera sind sie ganz fasziniert, dass sie auf dem Bild sind und stolz, fangen an zu lächeln und wollen mehr machen :-) Wir können uns kaum losreissen. Sie spielen mit uns, stellen sich in einer Reihe auf um mit uns ein Gruppenbild zu machen, kuscheln und wollen geherzt werden. Nach einer Stunden müssen wir aber dann doch los. Die Lehrerinnen bedanken sich und umarmen uns, geben uns ihre emailadresse um in Kontakt zu bleiben. Wir beschliessen eine Spendenaktion ins Leben zu rufen um für die Kinder einen Zaun um die Schule kaufen zu können. Das ist nämlich der Grund dafür, warum es keine Schaukeln gibt. Denn Vandalen haben die vorhandenen Spielsachen zerstört oder mitgenommen. Hier könnte man soviel mit so wenig bewirken. Der restliche Tag bleibt frei. Wir quälen uns durch den Stadtverkehr in Richtung Runde Estate um dort unseren Freund Saqib für die letzten zwei Nächte zu besuchen. Die Stadt ist voll....ja, Freitag Nachmittag. Alles steht, es stinkt, es ist heiß und stickig. Aber nach einer Stunde kommen wir in einem wunderschönen grünen Viertel an und werden herzlich empfangen. Die Tochter spricht sogar deutsch und wir erzählen ihr alles was wir bisher erlebt haben. Wir werden mit Gin Tonic versorgt, mit Wasser, essen leckeren Fisch und Gemüse, Hühnchen, Reis und Früchte mit Kuchen. Wusstet ihr, dass Tonic gegen Malaria vorbeugen kann? :-) Wieder was dazu gelernt. Danach geht’s zum Masai Markt. In einem Einkaufscenter am oberen Parkdeck haben kleine Händler ihre bunten Stände aufgebaut. Wir werden sofort belagert und durch Decken, Figuren, Schachbretter, Besteck, Schmuck, Bilder ….zu den jeweiligen Ständen geführt. Die Verkäufer sind sehr nett, merken sich sofort Deinen Namen, sind aber auch richtig aufdringlich und wollen natürlich alle für einen supertollen Preis verkaufen. Ich suche mir ein kleines Nilpferd aus Stein aus und Ohrringe als Mitbringsel... zum ursprünglichen Preis von 2600 Schilling was ca 26 Euro entspricht. Aber Nekita, Saqibs Frau,ist eine geborene Händlerin und handelt für mich einen fantastischen Preis von 300 Schilling, also ca 3 Euro aus :-D Weiter geht’s durch die Shoppingmall die extrem schön angelegt und dekoriert ist. Erinnert mich irgendwie an Dubai bzw so wie ich mir Dubai vorstelle. So um 20 Uhr sind wir wieder zu hause und werden schon wieder lecker bekocht. Aber jetzt wird’s Zeit zum Schlafen. Wir quartieren uns in die Zimmer der zwei Kinder ein und schlafen die ganze Nacht durch.
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AutorEine Frau, eine Kamera und ein paar Worte Archiv
Februar 2022
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